Prokom  Braendli

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Meine geliebte Glotze

TV ist das Delirium des 20. Jahrhunderts

TV ist nicht das Ende der Fahnenstange

Links zum Thema Glotze & Co.

Von der Evolution zur Devolution


Fundmental

«Der gesellschaftliche Werteverfall steht im engen Zusammenhang mit dem Fernsehen.»

«ie Abneigung gegen Fernsehwerbung wächst. Die Oberschicht ist durch Werbebotschaften immer schlechter anzutreffen, die sehen weniger, und sehr selektiv. Fernsehen wird zum Unterschichtsmedium.»

Elisabeth Noelle-Neumann, 1916–2010, Mitgründerin des Institutes Allensbach für Meinungsforschung (Deutschland)

«Panem et circenses.»

Zu Deutsch: Brot und Spiele. – Sie dienen der Ablenkung und Ruhigstellung der tumben Herde, durch die Herrschenden.

Juvenal, 1.–2. Jh nCh; römischer Satiriker; Satiren, 10, 81

«Argwöhnisch wacht der Mensch über alles, was ihm gehört. Nur die Zeit lässt er sich stehlen, am meisten vom Fernsehen.»

Linus Pauling, 1901–94, US Chemiker, 1954 und 1962 Nobelpreis

«Das Fernsehen hat feste Regeln. Bei den Western gewinnen immer die Guten, bei den Nachrichten immer die Bösen.»

Robert Lembke, 1913–89, deutscher Fernsehmoderator, Journalist; 1949–60 Chefredakteur, Fernsehdirektor Bayerischer Rundfunk

«Das Fernsehen macht aus dem Kreis der Familie einen Halbkreis.»

Rolf Haller, *1922, deutscher Schriftsteller

«Das Fernsehen sorgt dafür, dass man in seinem Wohnzimmer von Leuten unterhalten wird, die man nie einladen würde.»

Shirley MacLaine, *1934, eigtlich Shirley McLean Beaty, US Filmschauspielerin und Buchautorin

«Das Fernsehen steht im Dienst der Gleichheit. Wir alle hören und sehen immer das gleiche.»

Manfred Rommel, *1928, deutscher Politiker (CDU), 1974–96 Oberbürgermeister Stuttgart, 1995–99 Koordinator für die dt-fr Zusammenarbeit

«Das Fernsehen hat mehr als alles andere zur Zerstörung der Kultur und der Gesellschaft beigetragen.»

Robert «Ted» Turner, *1938, US Medienunternehmer; gründete 1985 CNN

«Der gesellschaftliche Werteverfall steht im engen Zusammenhang mit dem Fernsehen.»

Elisabeth Noelle-Neumann, *1916, deutsche Pionierung der Meinungsforschung; gründete das Institut Allensbach

«Wir verblöden in Deutschland. Es ist eigentlich kaum zu glauben, aber die Leute sind scheinbar genauso blöd, wie's ihnen die Privatsender vormachen.»

Götz George, *1938, deutscher Schauspieler

«Solange uns das Fernsehen noch blöder machen kann, ist die unterste Stufe noch nicht erreicht.»

Harald Schmidt, *1957, deutscher Schauspieler, Kabarettist, Kolumnist, Entertainer, Schriftsteller, Moderator

«Wenn ein Drachenflieger fernsehgerecht gegen eine Betonmauer prallt, dann ist das nicht tragisch, sondern komisch.»

Harald Schmidt, *1957, deutscher Schauspieler, Kabarettist, Kolumnist, Entertainer, Schriftsteller, Moderator

«Wir haben kein Fernsehen, damit uns nicht entgeht, was uns entgehen würde, wenn wir Fernsehen hätten.»

Reiner Kunze, *1933, deutscher Schriftsteller

«Das Fernsehen ist eine Prothese für die häusliche Dialogschwäche.»

Werner Schneyder, *1937, österreichischer Kabarettist, Sportkommentator

«Das Fernsehen ist inzwischen in beängstigendem Umfang ein Erziehungsfaktor geworden. in vielen Fällen wichtiger noch als die Eltern oder die Schule. Das erlegt den Fernsehmachern eine riesige Verantwortung auf. Aber sie sind sich dessen nicht bewusst. Und sie werden auch nicht zur Verantwortung gezogen.»

Helmut Schmidt, *1918, deutscher Politiker, Verleger; 5. deutscher Bundeskanzler (SPD)

Hallo ihr Sklaven

Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. «Nein», sagte ein weiser Senator, «wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.»

Alles Schall und Rauch Alles Schall und Rauch (Blog)

«Die Bürger demokratischer Gesellschaften sollten Kurse für geistige Selbstverteidigung besuchen, um sich gegen Manipulation und Kontrolle wehren zu können.»

Noam Chomsky Noam Chomsky, «Media Control», 2003 (auch deutsch); US Linguistiker am MIT

Meine Malerei

Meine geliebte Glotze …

Alles externe Links externe Links, wenn nicht anders vermerkt.

Nicht, ob der Mensch vom Affen abstammt, ist das Problem, sondern dass der Mensch vom Gaffen abstumpft. (aus einer Predigt zu St. Martin, 11. November 2007)

Eine Frage an Sie: Schauen Sie häufig und gerne fern? Ja? Gratuliere – Sie gehören wahrscheinlich zur gesellschaftlichen Unterschicht. Fand Elisabeth Noelle-Neumann, 1916–2010, Mitgründerin Institut Allensbach für Meinungsforschung.

 

TV weg«TV ist nicht die Wahrheit. TV ist ein Freizeitpark. Wir sind im Langweiletötungsgeschäft. Ihr werdet nie die Wahrheit von uns hören. Wir erzählen euch jeden Scheiss den ihr wollt. Wir lügen wie gedruckt. Wir handeln mit Illusionen, nichts davon ist wahr. Ihr glaubt tatsächlich TV ist Realität? Das ist Irrsinn. Schaut euch an, ihr macht was TV sagt, ihr sprecht wie TV, ihr kleidet euch wie TV, ihr esst wie TV, ja ihr erzieht eure Kinder wie TV und denkt wie TV. Das ganze ist eine Massenverrücktheit! Deshalb, schaltet diesen Kasten sofort aus. Jetzt … sofort!!!»

«Network», dem «besten Anti-TV-Film aller Zeiten»! (Englisch; Ausschnitt YouTube)

TV ist das Delirium des 21. Jahrhunderts

Annell Fontenot, 10.Nov.2007 – aus dem Englischen
(ich habe jetzt den Text nachgebessert, nachdem ich viele grammatikalische und stilistische Fehler entdecken musste; 10.Nov.2008).

Der durchschnittliche Mensch hat eine Sucht: das Fernsehen. Wir lieben es, schöne Promis, Persönlichkeiten aus Reality Shows, Gourmetchefs und Athleten zu beobachten.

Wie ein gehorsamer Hund, der Leckerlies bekommt, geifern wir über die flackernden Bilder. Actionszenen, Zärtlichkeiten, Konflikte und Sex füllen den Bildschirm und beeinflussen unseren Körper und Geist.

Die Macht dieser Bilder wird vom durchschnittlichen Zuschauer selten untersucht. Nur schon wegen der Kraft des TVs, unseren Geist zu verändern, müssen wir seine Macht gründlich analysieren.

Fernsehen ist ein Dieb. Es raubt uns die menschliche Seele, die Kreativität, die Erfolge, die Originalität und die Motivation. Das Gehirn wird passiv und der Intellekt einförmig.

Laut wissenschaftlichen Untersuchungen fällt das Hirn nach 30 Sekunden vor der Glotze in eine Art Komazustand, indem es Alphawellen produziert, bei welchen Wachhirnaktivitäten unterdrückt sind (ähnlich wie Hypnose). Die Flut an flackernden Lichtern stellt das Hirn in einen tranceartigen Zustand.

Der laufende Wechsel der Bilder und die schnelle Veränderung der Kameraeinstellung verursachen Änderungen der Zuschauerperspektive alle paar Sekunden. Dies verändert laufend die Orientierung, sodass das Hirn dazu programmiert wird, eine kurze Auffassungsspanne zu haben. Wenn wir diese Erkenntnis auf die Welt um uns herum anwenden, dann sehen wir den Einfluss des Fernsehens überall.

Es muss erwähnt werden, dass die kurze Aufmerksamkeitsspanne unsere Auffassung, wie wir das Leben wahrnehmen, verändert. Freizeitaktivitäten, die wir früher gerne gemacht haben, wie Lesen oder Spazierengehen, werden jetzt als langweilig empfunden und gelten als doof.

Laut Medienuntersuchungen gehören zum durchschnittlichen westlichen Haushalt mehr Fernsehgeräte als Menschen. Der durchschnittliche Mensch schaut 4,5 Stunden TV jeden Tag. Diese ganze Zeit vor dem Bildschirm bedeutet eine starke Abnahme der Lebensqualität.

Wir bewegen uns wie im Schlafwandel durchs Leben, wie passive Maschinen und haben dadurch unsere Menschlichkeit aufgegeben. Der normale Fernsehzuschauer führt eine Existenz, die jeglichen menschlichen Kontakt vermisst, auf dem aber unsere Natur aufbaut. Dies hat zu einem Absterben der gesellschaftlichen Kontakte geführt.

Franz Kafka, der Autor der «Metamorphose» erkannte schon früh die geistverändernden Eigenschaften, welche die geliebte Droge hat. Kafka sagte: «Film stört unsere Sicht. Die Geschwindigkeit der Bewegungen und die schnelle Veränderung der Bilder zwingt einen ständig, nach dem Nächsten zu suchen. Dein Auge kann diese Bilder nicht beherrschen, es sind die Bilder, die dein Auge beherrschen.»

Kafka hatte recht! Die Bilder beherrschen uns tatsächlich. Beobachte den durchschnittlichen Menschen, und du wirst entdecken, wie die Person einen passiven Geist hat. Frage die Menschen um dich, warum sie diese oder jene Meinung haben, und sie werden fast immer sagen «Das habe ich im Fernsehen gesehen.»

Wir schauen so viel Fernsehen, das wir physisch faul geworden sind, aber auch im intellektuellen und spirituellen Sinne. Diese Faulheit ist teuflisch, weil sie eine Mentalität produziert, in der wir den Eindruck haben, wir seien machtlos.

Wir haben durch unsere schlechte Wahl der Freizeitbeschäftigung uns selber schwach gemacht. Das Delirium, welches das TV schafft, tötet unsere Seele.

Die meisten Menschen glauben, dass Passivität und Machtlosigkeit ein neues Phänomen unserer Zeit sind, welches entstanden ist durch Annehmlichkeiten und Luxus der modernen Zeit. Aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Henry David Thoreau schrieb vor 150 Jahren: «Es gibt Tausende, welche die Sklaverei ablehnen und den Krieg, die aber nichts dagegen unternehmen. Obwohl sie sich als Kinder von Washington und Franklin betrachten, stecken sie ihre Hände in die Hosentaschen und sagen, wir wissen nicht was wir tun sollen, und tun dann auch nichts.»

Wie vergangene Generationen haben wir die Vorstellung verloren, dass wir uns selber und die Welt um uns herum verändern können. Dies ist aber eine falsche Folgerung.

Was braucht es, um diesen Irrglauben zu berichtigen? Die Antwort liegt im Wissen, dass wir mit der Kraft der Selbstbestimmung ausgestattet wurden. Mit diesem Wissen bewaffnet, sollten wir es schaffen unsere Bedürfnisse mit unseren Gelüsten in eine Balance zu bringen.

Vele von uns können der dauernden, verführenden Welt des Fernsehens nur sehr schwer widerstehen. Was uns fehlt, ist der individuelle Wille, einer höheren Form der Aktivität nachzugehen. Dies bedeutet, dass die Menschen, die nur auf Fernsehen ausgerichtet sind, immer in einem niedrigen Zustand leben.

Zivilisationen bauen auf bewusste und unterrichtete Menschen auf, und sie müssen wie ein Garten ständig kultiviert werden, um zu blühen. Fernsehen fördert nicht ein Denken, welches eine Zivilisation am Leben zu erhalten und schon gar nicht zum Erblühen bringen kann.

Wir sind in einem miserablen Zustand und müssen aus diesem Stumpfsinn aufwachen. Wir können sehr viel Freiheit und Mitwirkung gewinnen, wenn wir ein Leben mit einem höheren Sinn wählen und den Weg des geringsten Widerstandes aufgeben.

Wenn wir die Erleuchtung über unsere Selbstbestimmung erhalten und diese Erleuchtung auf unseren freien Willen anwenden, sind wir in der Lage, eine reife und fortschrittliche Gesellschaft zu schaffen, die über den Egoismus, den Hochmut und die Illusion steigt, welche Feinde der Wahrheit sind.

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TV ist nicht das Ende der Fahnenstange

Vor dem TV war der von Hollywood geprägte Film, der uns im Kino den fiktiven American Way of Life und viel Propaganda im Sinne des amerikanischen Weltpolizisten vorgaukelte, solange, bis wir glaubten, das alles sei Wirklichkeit und alles als unantastbar akzeptierten, was von ennet dem grossen Teich kam. Viele tun sich noch heute schwer, die Filmfiktion vom realen Leben abzugrenzen.

Dann kam das Fernsehen hinzu und wirkte als ungeheuerlicher Verstärker und Multiplikator der hollywoodschen Verblödungsmaschine – es begann sich ab etwa Anfang der 1950er-Jahre zum Leitmedium zu entwickeln. Die Menschen begannen sich immer mehr zur ferngesteuerten Masse zu entwickeln, zu einer Art zweibeiniger Lemminge. Diese Entwicklung scheint weiterzugehen:

Eine neue Geisel der Menschheit, im Sinne der Massenverblödung, ist die Onlinesucht, wobei die drei wichtigsten Abtötungsdisziplinen sind, in dieser Reihenfolge:

  1. die Online-Sexsucht – eine männliche Domäne
  2. die Online-Spielsucht – eine männliche Domäne (v.a. Kinder)
  3. die Online-Schwatzsucht – eine weibliche Domäne (sog. Chatting)

Ein Artikel vom 8. November 2008, pressetext, der einen Einblick gibt in das Problem: «Online-Spielsucht: Tragischer Todesfall nach Xbox-Verbot»

Die Frage stellt sich: «Cui bono?» – Wem nützt das Ganze, das heisst: wer hält die Fäden in der Hand? Eine Antwort: «Panem et circenses.» – Brot und Spiele.

Die neueste Entwicklung geht über die oben erwähnten Internetsüchte noch hinaus, denn jetzt kommen noch die sogenannten «Social Networks» hinzu und wo bereits Kreti und Pleti mitmachen. Beispiel FaceBook: in Deutschland sind's bereits etwa 10 Millionen Miglieder, in der Schweiz 2,5 Millionen. Dazu passendes Statement des Gründers, Mark Zuckerberg: «The Age of Privacy is Over.» – Privatsphäre ist ein überholtes Konzept. Vom Affen zum Menschen zur Ameise. Oder mit Herrn Zuckerberg: Wer mir vertraut, ist ein Vollidiot («They trust me … Dumb fucks.»). Ordnen Sie sich selber ein, wo's für Sie passt.

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Von der Evolution zur Devolution?

Zuerst war der Affe. Dann hat der Affe einen Grossteil seiner Haare verloren – und da war dann der Mensch. Doch noch bevor der Mensch das grosse Ziel seiner Mündigkeit erreicht hat, entwickelt er sich nun wieder zurück, aber nicht einfach zum Affen, sondern jetzt zum ferngesteuerten Affen, ferngesteuert durch jene, die an den Schalthebeln sitzen, Medien inkl. – und vielleicht noch andern, die diskret im Dämmerlicht sitzen, hinter jenen an den Schalthebeln.

Gibt es für uns einen Weg, selber die Kontrolle über unser Leben zu behalten?

Ich denke, es gibt ihn – ein Kurzbeschrieb (Links öffnen in neuem Fenster):

  1. Gehen Sie mutig ihren eigenen Weg, selbst dann, wenn Sie deshalb als Eigenbrötler gelten oder ihr bisheriger Freundeskreis sich von Ihnen absetzt. Sie finden neue Freunde.
  2. Brauchen Sie ihren Kopf zum Nachdenken, statt nur kritiklos zu glauben und zu konsumieren.
  3. Kehren Sie der Glotze den Rücken, oder schauen Sie sich nur noch an, was für Sie wirklich wertvoll ist, z.B. Natursendungen.
  4. Breiten Sie ihre Persönlichkeit, ihre Persönlichkeitsdaten, nicht vor aller Welt aus, in Facebook und andern sog. Social Networks oder in Webformularen. Ich kann z.B. sehr gut leben ohne irgendwelche Einträge in solchen Netzen und ohne im Netz herumzuschnorren. Verhindern Sie, dass Sie zum gläsernen Menschen verkommen.
  5. Nutzen Sie für Ihre Information ein Media breites Spektrum von Medien, unter Nutzung des Internets, und beachten Sie dabei Punkt 1 – seien sie auch z.B. gegenüber Wikipedia Wikipedia und andern Quellen kritisch.
  6. Seien Sie kein Sklave der political correctness politischen Korrektheit.
  7. Denken Sie über Ihren Lebensstil nach. Was ist Ihnen z.B. wichtiger: Mitmachen und Dazugehören oder Sichselbersein?

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